Melodischer Chorklang statt Traktorgebrumm

Der Auftakt der Konzertreihe „Matinee im Eicher-Café“ ist am vergangenen Sonntagmorgen gelungen. Das Vokalensemble Canto Vivace unter der Leitung von Konrad Huber verwöhnte die Zuhörer mit melodischen Chorsätzen aus den verschiedenen Epochen. Von alter, sakraler Musik bis hin zu peppigen, modernen Variationen war für jeden etwas dabei. Das Vokalensemble zeigte sein Können mit anspruchsvoller Partitur, darunter auch das Programm für den diesjährigen internationalen Chorwettbewerb Ende April in Venedig.

Das Konzert wurde eröffnet mit einem modernen fünfstimmigen Chorsatz mit Sopransolo (Silke Harbauer) „Do not be Afraid“. Die exakt intonierten, vereinzelten Dissonanzen lösten sich auf in warme Durklänge und erzeugten ein sehr behagliches Gefühl bei jedem der Zuhörer. Es folgte ein flottes Gloria von Vivaldi und ein liebliches Stück von Mendelssohn Bartholdy. Dabei war auch die Pianistin Tilda Nemeth-Banyasz gefordert, die die sehr anspruchsvolle, musikalische Begleitung am Klavier bravourös meisterte. Der letzte Abschnitt, den das Vokalensemble präsentierte, ließ die Zuhörer mitschwingen. „Ramalama Ding Dong“ und „To the Left, to the Right“ brachte jedem gute Laune und passende Sonntagsfreuden.

Instrumentale Einlagen vervollständigten das Programm und ließ die Konzertstunde äußerst kurzweilig erscheinen. Lars Christiansen präsentierte seine Gitarrenkunst auf dem Traktor sitzend. Imposant waren die flotten Rhythmen, die er mit exzellenter, überzeugender Fingerfertigkeit auf seinem Instrument zupfte. Für die virtuose Interpretation seiner Darbietung erhielt er laute „Bravorufe“ und lang anhaltenden Applaus. Ähnliches lässt sich über das Flötenquartett (Elisabeth Gerster, Theresa Gantner, Simone Spötzl und Corinna Oskar) berichten. Die vier Mädels in hübscher Sonntagstracht spielten sich mit ihren eingängigen Melodien in die Herzen der Zuhörer.

Ein Großteil der Besucher ließ die konzertante Stunde mit einem gemütlichen Brunch im Eicher Café ausklingen. Dort gab es alles, was man sich zum ausgiebigen Sonntagsfrühstück wünschen würde. Zu erwähnen ist noch die sehr besondere Lokalität. Die alten, bestens aufpolierten Traktoren des Eicher Museums umrahmten bei der Matinee Musik und Kulinarik und ließen somit auch die technische Kunst an diesem sehr besonderen Vormittag nicht fehlen. Wer diesen Auftakt verpasst hat, bekommt bald wieder eine Gelegenheit diese Symbiose kennenzulernen. Am Sonntag, den 07. Mai 2017 um 11 Uhr wird es wieder eine Matinee geben. Geplant ist dann ein Nostalgie-Konzert vom Singkreis Forstern mit Stücken, die vom damaligen Eicher Werkschor in den sechziger Jahren gesungen wurden. Dieser Chor war der Gründerchor des heutigen Singkreises Forstern.

Text: Dr. Birte Marei Huber